muz08 – Themenheft Draußen. Oder digital.

Das muz08, die neue Ausgabe des MUZ-Magazins, steht unter dem Motto „Draußen. Oder digital.“ Denn in den vergangenen zwei Jahren haben wir vornehmlich draußen auf dem ÖBZ-Freigelände oder in digitalen Meetingräumen agieren können.

Egal wo, es war stets unser Anliegen, Begegnung zu ermöglichen, Raum für Inspiration und Reflexion zu schaffen und so letztendlich Bildungsarbeit zu ermöglichen. Das Heft soll einen Eindruck von unseren vielfältigen, kreativen und innovativen Projekten bieten.

Das muz-Magazin ist eine Publikation des Münchner Umwelt-Zentrums. Es berichtet seit 2016 über Aktivitäten des Vereins, über Projekte, Aktionen und Ereignisse im Ökologischen Bildungszentrum München. Insbesondere möchte diese Publikation die Inhalte der im ÖBZ durchgeführten und u.a. vom Bayerischen Umweltministerium geförderten modellhaften Maßnahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung in die Breite tragen.

Das Magazin ist kostenlos im ÖBZ erhältlich.

muz07 – Themenheft Erdverbunden

Das muz07 widmet sich der Frage, wie es gelingen kann, erdverbundene Zugänge zur Nachhaltigkeit in unsere Bildungsarbeit zu integrieren. Im vom Bayerischen Umweltministeriums geförderten Projekt zeigen z.B. auf, wie wir Erde als fruchtbaren Lebensraum erfahren und wie Kinder mit ihren Erlebnissen die Grundlage für sogenannte „Weltentdeckungslieder rund ums Gartenjahr“ geschaffen haben. Wir erinnern uns an die Ausstellung mit den Erdbildern von Trisha Kanellopoulos, schauen auf die Mitmachaktion „Kostbarkeiten der Erde“ und berichten über ein interaktives, kulturübergreifendes Land-Art-Experiment, bei dem junge Menschen zeitgleich in München und im chinesischen Wuhan künstlerisch aktiv wurden. Und schließlich zeigen wir, was dabei herauskommt, wenn Kinder und Erwachsene, Münchnerinnen und Münchner, aber auch weit gereiste Gäste mit einem Stoffrahmen des Multimedia-Künstlers Freifrank ein Stückchen Erde „wERDschätzen“ und Teil eines „Gemeinschaftskunstwerks für die Erde“ werden.

Insgesamt liefert das Magazin einen Einblick in die Arbeit des Münchner Umwelt-Zentrums im Ökologischen Bildungszentrum München, die sich der Bildung für nachhatige Entwicklung verschrieben hat.

Das Heft bei issuu.com

Prominente Unterstützung für das Filmprojekt FINSTERNIS und die Kampagne „Wir hören. Wir sehen. Wir machen den Mund auf!“ / Start der Crowdfunding-Kampagne gegen Rechts

Mit dem gleichsam ambitionierten wie engagierten Kinofilm FINSTERNIS will Carsten Degenhardt eine unmissverständliche Stimme gegen Rechts erheben und erhält für sein Vorhaben vielseitige prominente Unterstützung: Schauspiellegende Günter Lamprecht („Berlin Alexanderplatz“) und die Charakterdarsteller Michael Mendl und Tatja Seibt unterstützen das Projekt ebenso wie Jazzmusiker und Filmkomponist Klaus Doldinger und der Schauspieler und Musiker Ezé Wendtoin. Ebenso zählen der Fernsehsender TELE5 und der Verein „Laut gegen Nazis“ zu den Unterstützern. Für die Finanzierung startet der Regisseur und Autor Carsten Degenhardt nun auf startnext.com seine Crowdfunding-Kampagne „FINSTERNIS –  wir machen den Mund auf!“.

Finsternis - WIr machen den Mund auf

Viel Zeit ist nicht mehr. Bis Dezember 2019 sollen die Dreharbeiten für den gleichsam ambitionierten wie engagierten Film FINSTERNIS beginnen. Für die Finanzierung startet der Regisseur und Autor Carsten Degenhardt nun auf startnext.com seine Crowdfunding-Kampagne „FINSTERNIS – wir machen den Mund auf!“. Mit dem Doppelprojekt will der Filmemacher Carsten Degenhart eine unmissverständliche Stimme gegen Rechts erheben. „Mindestens 500.000 Euro der 1,5 Millionen Euro kalkulierten Produktionssumme werden benötigt, um das Projekt realisieren zu können.“ Dieses Crowdfundingziel muss bis 8.11.2019 erreicht sein.

Der Kinofilm FINSTERNIS wird polarisieren um einen Diskurs auszulösen, der in der heutigen Zeit mehr als wichtig ist. Hierfür erhält er vielseitige prominente Unterstützung: Der legendäre Schauspieler und Zeitzeuge Günter Lamprecht („Berlin Alexanderplatz“, „Das Boot“, „Babylon Berlin“ etc.), der im kommenden Jahr seinen 90. Geburtstag feiern wird, hat seine Zusage gegeben. Daneben gehören die begnadeten Charakterdarsteller Michael Mendl („Der Untergang“, „Schatten der Macht“, „Dark“ etc.) und Tatja Seibt („Sein letztes Rennen“, „Dark“, „Gladbeck“ etc.) zum beeindruckenden Cast. Nicht zuletzt hat der Musiker und Schauspieler Ezé Wendtoin seine Unterstützung zugesagt. Der Jazzmusiker, Filmkomponist und Zeitzeuge Klaus Doldinger („Das Boot“, „Die unendliche Geschichte“, „Tatort“ etc.) wird den Soundtrack komponieren und sein Sohn Nicolas Doldinger zeichnet sich für die aufwendige Bildgestaltung verantwortlich. Die französische Produzentin Angelika Schouler („Gate to Heaven“, „Mil coses que faria per tu“, „Hexe Lilli rettet Weihnachten“ etc.) wird bei erfolgreicher Finanzierung und Umsetzung des Projektes, eine Verwertung des Filmes in Frankreich und in Belgien vornehmen.

TELE 5 unterstützt das Filmprojekt „FINSTERNIS – wir machen den Mund auf!“ ebenfalls. „Gründe gibt es viele, ein unverwechselbares Filmprojekt wie dieses zu unterstützen: Wachsender Rechtspopulismus, eine Verflachung der öffentlichen und politischen Auseinandersetzung oder die Angst vor einer grundsätzlichen Krise der Demokratie.“, teilte der Fernsehsender in seiner Presseinformation mit, der ab sofort mit einem Social-Spot OnAir im laufenden Programm, sowie online und über die eigenen Social-Media-Kanäle auf das aktive Crowdfunding-Projekt verweist.

Neben TELE 5 stellt sich der Verein „Laut gegen Nazis“ (www.lautgegennazis.de) hinter die Kampagne. Bei den angedachten Benefizveranstaltungen werden die Einnahmen dem Verein „Laut gegen Nazis“ und den KZ-Gedenkstätten „Auschwitz-Birkenau“ und „Dachau“ zugutekommen.

Carsten Degenhardt hat mit der Kurzfilmtrilogie zum Thema Gewalt bereits große Aufmerksamkeit erzielt. Sein Kurzfilm „Der Schrei – eine ganz alltägliche Geschichte“ (2008/2009) wurde mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet. „Blackout“ (2010/2011) und „Judengasse (2011/2012) feierten jeweils bei den Internationalen Hofer Filmtagen Deutschlandpremiere und wurden u.a. beim Internationalen Filmfestival von Cannes in der Sektion „Short Film Corner“ sowie bei anderen nationalen oder internationalen Festivals gezeigt. “Blackout“ wurde mit einer Nominierung für den „Oldenburger Kurzfilmpreis 2013“ gewürdigt, „Judengasse“ für den „Deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2012“ vorgeschlagen. Die 6-teilige Kurzfilmreihe auf Youtube „Mut zum Kreuz“ (2017) erhielt den Bayerischen Innovationspreis 2018.

Das Langfilmdebüt FINSTERNIS setzt sich in Verbindung mit der Kampagne „Wir hören. Wir sehen. Wir machen den Mund auf!“ mit dem wachsenden Rechtspopulismus auseinander, und zeigt das erschreckende Szenario des Nationalsozialismus, das heutigen Generationen unvorstellbar erscheint und doch besorgniserregende Parallelen zur heutigen Gegenwart aufweist.

FINSTERNIS wird in zwei miteinander verwobenen Handlungssträngen erzählt: Durch die gegenwärtige, in die Zukunft weisende Geschichte zweier Jugendliche, denen ein gefährliches Gemisch aus Wut, Demütigung und Ohnmacht vor dem Hintergrund der Ereignisse des Jahres 2015 mit der sogenannten Flüchtlingskrise widerfährt sowie durch die vergangene, erlebte Geschichte eines Juden, der auf seinen damaligen KZ-Wächter aus Auschwitz-Birkenau trifft. Über die moderne Erzählweise in Verbindung mit der aufwendigen Bildgestaltung wird das Filmwerk dazu beitragen, das Bewusstsein über den Holocaust und die Auswirkungen des Nationalsozialismus zu schärfen.

Mit dem Doppelprojekt „FINSTERNIS – wir machen den Mund auf!“ will Carsten Degenhardt zusammen mit dem Cast, mit den prominenten Paten und mit den Unterstützern auf STARTNEXT Haltung zeigen gegen rechtspopulistische Strömungen, die gerade das Klima in Deutschland verändern. 75 Jahre nach Kriegsende und 75 Jahre nach der Befreiung vom KZ-Auschwitz wendet er sich mit dem Film FINSTERNIS vor allem an die jüngeren Generationen, um bei ihr das Thema „Nationalsozialismus“ immer wieder zur Diskussion zu stellen und vor allem vor dem Erstarken rechter Gesinnungen zu warnen. „Der Film ist ein Albtraum, komprimiert auf zwei Stunden, der das Publikum in eine düstere und widersprüchliche Welt entführt. FINSTERNIS nimmt den Zuschauer regelrecht in den Würgegriff. Niemand wird diesen Film gleichgültig verlassen“, prophezeit Carsten Degenhardt.

Unterstützt werden kann das Projekt bereits mit einem Betrag ab 5 Euro. Die Crowdfunding-Kampagne startet am 28. September 2019 unter: www.startnext.com/wir-machen-den-mund-auf

Pressekontakt:
Steinbock Kommunikation | Marc Haug
kontakt@steinbock-kommunikation.de | +49 (0)173 56 98 043

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muz06 – Themenheft Zeichen setzen!

muz06 Cover

Das muz06 greift erneut den vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geförderten Jahresschwerpunkt „Zeichen setzen! Mit Kunst, Poesie und Lebensfreude nachhaltigen Lebensstilen Ausdruck verleihen“ auf. Diesmal liegt der Schwerpunkt auf den Projektteilen, in denen junge Menschen sich über künstlerische Zugänge mit nachhaltigen Lebensstilen auseinandergesetzt haben. Verträgt der Nachhaltigkeitsdiskurs auch Humor? Oder braucht er ihn sogar? Das haben wir versucht, mit einem Improtheater im Umfeld einer Karikaturenausstellung herzauszufinden. Ein weiterer Schwerpunkt widmet sich der Beteiligungskultur. Das muz06 beleuchtet thesenartig, warum Partizipation ein Gelingensfaktor für eine nachhaltige Entwicklung ist und zeigen, wie das ÖBZ vor diesem Hintergrund den NaturSpielRaum unter Einbeziehung von Kindern entwickelt. Es wird das Buch von Gunda Krauss vorgestellt und eine Vorschau auf die kommende Ausstellung und das Saatgut-Festival gegeben, die sich beide als Schwerpunkt die Bedeutung der bestäubenden Insekten gesetzt hat.

Insgesamt liefert das Magazin einen Einblick in die Arbeit des Münchner Umwelt-Zentrums im Ökologischen Bildungszentrum München, die sich der Bildung für nachhatige Entwicklung verschrieben hat.

muz05 – Themenheft Natur erleben!

muz05 Cover

Das muz05, das Magazin des Münchner Umwelt-Zentrum im ÖBZ, greift den vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geförderten Jahresschwerpunkt „Zeichen setzen! Mit Kunst, Poesie und Lebensfreude nachhaltigen Lebensstilen Ausdruck verleihen“ auf. Ein sperriger Titel vielleicht, aber das Projekt bietet Raum für vielseitige Ausdrucksformen. Die Fotokünstlerin Jennifer Scales beispielsweise beobachtet die Natur und Landschaft aus dem fahren Zug heraus – und entwickelt eine besondere Art der Reise-Ästhetik. Menschen, die sich in den ÖBZ-Gärten inspirieren haben lassen, drücken ihre Erlebnisse und Empfindungen in Haikus aus, einer Form der japanischen Kurzlyrik. Wie man mit Spass und Lebensfreude Kindern emotional und mit allen Sinnen an die Natur heranführen kann, dafür interessierten sich Lehrerinnen und Lehrer im chinesischen Wuhan, die mit Methoden der Umweltbildung vertraut gemacht wurden. Ein anderer Bericht schildert, wie Schülerinnen und Schüler den Naturraum am Hachinger Bach erkunden.

Insgesamt liefert das Magazin einen Einblick in die Arbeit des Münchner Umwelt-Zentrums im Ökologischen Bildungszentrum München, die sich der Bildung für nachhatige Entwicklung verschrieben hat.

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Berlinale 2018: Nachhaltigkeit auf leisen Tatzen

„Energiewende, Diesel-, Plastik- oder Pestizidverbot sind für die Politik inzwischen ein zentrales Thema. Das berührt in vielen Bereichen auch die Film- und Medienbranche, die sich in vielen Ländern bereits darauf einstellt“, sagt Festivaldirektor Dieter Kosslick. Was spürt man davon bei der diesjährigen Berlinale?

Der ökologische Tatzenabdruck der Berlinale-Bären soll kleiner werden. Als Demonstration des guten Willens haben die Organisatoren der 68. Internationalen Filmfestspiele Berlin in diesem Jahr die Wegwerfbecher aus dem Pressezentrum verbannt. Stattdessen bieten sie für zwei Euro Pfand einen Kunststoffbecher an. Noch bevor man zu den Regalen kommt, wo sich die Journalisten morgens mit den aktuellen Zeitungen und Festivalmagazinen versorgen, empfängt einen ein Tisch mit pyramidenartig aufgetürmten weißen Bechern mit rotem Berlinale-Logo. Derart umweltfreundlich ausgestattet, kann man sich am Wasserspender den Durst löschen oder sich am Kaffeeautomaten noch einen Coffein-Kick vor der nächsten Filmaufführung geben. Klingt ökologisch, hat aber einen Schönheitsfehler, wie die Berliner Zeitung moniert, weil der Kaffee aus („ökologisch eher Bähhh!“) Kapseln gebrüht wird, die dann auch noch aus dem Hause Nestlé stammt.

Als weit wirkungsvoller in der Ökobilanz des Festivals erweist sich wohl die im Dezember eingeweihte Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen München und Berlin. In den Sozialen Medien erhält der ICE, der, angetrieben mit 100% Ökostrom, die beiden deutschen Filmmetropolen innerhalb von vier Stunden verbindet, immerhin viele gute Bewertungen. Eine Münchner Filmproduzentin etwa jubelt: „Der Zug erleichtert mein Leben. Ich komme öfter und gern damit nach Berlin. Und ich kann 4 Stunden in Ruhe arbeiten. Brauche nicht mehr 50 min allein, um zum Flughafen zu kommen…“

Während beim Streetfood vor dem Berlinale-Palast schon lange nicht mehr die Leberkäs-Semmel und das Schweinenackensteak dominieren, sondern handgemachte Spätzle, Biofleisch- und Veggieburger, findet man im Berlinale-Programm nur wenige Spuren, die darauf deuten, dass das Thema Nachhaltigkeit in der Branche wirklich eine Rolle spielt. Es surren keine Elektromobile durchs Bild und man entdeckt auf der Leinwand auch keine Vegetarier.

Marie Bäumer in „3 Tage in Quiberon“, einer Produktion, die mit dem Grünen
Drehpass ausgezeichnet wurde. / © Rohfilm Factory / Prokino / Peter Hartwig

Wenn Romy Schneider (hervorragend gespielt von Marie Bäumer) in „3 Tag in Quiberon“ nur Gemüse mit Dipp zu sich nimmt, dann nicht für den Klimaschutz, sondern weil sie wegen ihrer nächsten Filmrolle auf Diät gesetzt wird. Und doch hat der Film etwas mit Nachhaltigkeit zu tun. Die Produktion von Emily Atef wurde mit dem „Grünen Drehpass“ ausgezeichnet, den die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein seit 2012 vergibt. Das Catering aus regionalen Produkten, kein Plastik am Set und kurze Wege sorgten für umweltfreundliche Drehbedingungen. Zwei Drittel des bewegenden Dramas über das Leben des Weltstars Romy Schneider entstanden am Hauptmotiv auf der Ostseeinsel Fehmarn. Kostüm und Maske befanden sich im benachbarten Hotel des Casts. Es waren weder ein großer Fuhrpark noch Dieselgeneratoren notwendig. Alles war bequem zu Fuß erreichbar. Das sparte nicht nur Zeit und Kosten, sondern schonte auch die Umwelt.

Alba Rohrwacher (m.), Valeria Golino (r.) und Sara Casu (l.) in „Figlia Mia“. Die italienische
Produktion wurde nach den grünen Richtlinien der sardischen Film Kommission gedreht.  © Vivo film

Grüne Produktionsbedingungen zeichnete auch der Wettbewerbsbeitrag „Figlia Mia“ aus. Der auf Sardinien gedrehte Spielfilm von Laura Bispuris mit Alba Rohrwacher und Valeria Golino in den Hauptrollen entstand nach den grünen Richtlinien der Sardischen Film Kommission (Sardegna Film Commission, SFC). Energie sparte die Produktion ebenfalls vor allem dadurch, dass man die zurückzulegenden Strecken und die Zahl der Fahrzeuge gering hielt, Fahrgemeinschaften bildete und soweit wie möglich auf Trailer verzichtet hat. Der Strom wurde möglichst nicht aus Generatoren, sondern aus dem Stromnetz bezogen. Wichtig war es, die gesamte Crew vorab für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und beim ökologisch motivierten Ressourcensparen „mitzunehmen“. Das Catering war einer der wichtigen Ansatzpunkte für den nachhaltigen Dreh. Mit dem Koch wurde vereinbart, frische, hochwertige und regionale Produkte zu verwenden. Es gab weder Vorgekochtes noch Nahrungsmittel, die in Plastik verpackt waren. Selbst wenn die Crew unter freiem Himmel gedreht hat, baute der Koch seinen mobilen Herd auf, um vor Ort zu kochen. Statt industriell hergestellter Snacks wurden in den Pausen Erdbeeren und Wassermelonen aus lokalem Anbau serviert.

„Isle of Dogs“ © 2017 Twentieth Century Fox

Und dann gab es doch noch Wes Andersons „Isle of Dogs“. Beim ihm geht es nicht ums grüne Produzieren oder um die kulinarische Versorgung am Set. Der Stopp-Motion-Animationsfilm zeichnet mit seinen Kulissen und Hintergründen das Bild einer Megacity der nahen Zukunft, das an seinem eigenen Müll zu ersticken droht. Der Eröffnungsfilm der diesjährigen Berlinale erzählt die Geschichte des kleinen Atari Kobayashi, dem Pflegesohn des korrupten Bürgermeisters, der alle Hunde aus der Stadt verbannt, und dabei auch vor Ataris Bodyguard-Hund nicht Halt macht. Auf Trash Island, einer Insel, auf der der Müll der Stadt abgelagert wird, wird der Überlebenskampf der aus der Stadt verstoßenen Vierbeiner inszeniert. Atari begibt sich dort auf eine abenteuerliche Suche nach seinem Hund, freundet sich mit einem Rudel Mischlingshunde an und bricht mit deren Hilfe zu einer epischen Reise auf, die das Schicksal und die Zukunft der ganzen Präfektur entscheiden wird. Es geht um Freundschaft, Treue und Zusammenhalt. Um Betrug und Korruption. Um Gerechtigkeit und politisches Engagement. Und der Film zeigt mit apokalyptischen Motiven (ohne dass es für die Handlung weiter von Belang ist), wie die Welt in naher Zukunft aussehen kann, wenn sich nichts ändert – wie eine Mischung aus Müllkippe, Garzweiler und Fukushima.

 

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Ausstellungskatalog Ein Korn für die Welt

Im vergangenen Herbst zeigte das ÖBZ die imposante Sammlung mit 134 unterschiedlichen Getreidesorten der Südtiroler Vielfaltsgärtner Edith und Robert Bernhard. Im Nachgang zur Ausstellung hat das Münchner Umwelt-Zentrum im ÖBZ nun einen umfassenden Katalog herausgegeben, der für eine Schutzgebühr von 18 Euro im ÖBZ erhältlich ist.
Das Projekt von Edith und Robert Bernhard, die Getreidevielfalt zu demonstrieren, fiel in eine Zeit, in der sich die Gemeinde Mals im Südtiroler Vinschgau gegen den Einsatz von Pestiziden wie Glyphosat wehrt. In einer Volksabstimmung haben die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde mit großer Mehrheit gegen die Verwendung von Gift in der Landwirtschaft gestimmt. Als „Wunder von Mals“ ging die Öko-Bewegung in die Geschichte ein, als Öko-Rebellen wurden ihre Aktivisten bezeichnet. Edith und Robert Bernhard sind zwei dieser „Rebellen“. Sie bewahren mit Leidenschaft alte Getreide-, Gemüse- und Kräutersorten und werben für eine biologische Landwirtschaft. Sie empfinden die Mannigfaltigkeit der Sorten als reiches, aber bedrohtes Kulturerbe.
Für ihre Arbeit wurden Edith und Robert Bernhard mit dem Ökologie-Preis Vinschgau ausgezeichnet. Ihre Intention der jahrelangen Pionierarbeit ist nicht (nur) der Schauwert. Sie verstehen die lebendige Vielfalt als Impuls für eine mögliche Zukunft. Mit ihrem Projekt, sich der Vielfalt des Getreides zu widmen, haben sie im Jahr 2003 begonnen. Insgesamt 134 verschiedene Exponate aus ihrer Getreidesammlung konnten wir im Herbst 2017 im Ökologischen Bildungszentrum in München präsentieren.
Beginnend vom Wildgras, über Einkorn, Emmer und Dinkel bis hin zu Weich- und Hartweizen demonstrieren sie eindrucksvoll die Evolutionsreihe des Weizens.
Als weiteren Schwerpunkt widmet sich die Ausstellung der Vielfalt der Gerste. Jedes einzelne im Bilderrahmen inszenierte Exponat mutet wie ein grafisches Kunstwerk an. In der Gesamtheit wird die enorme Variationsbreite des Getreides offenbar.

Um die beeindruckende Ästhetik und Vielfalt der ausgestellten Exponate festzuhalten, hat das Münchner Umwelt-Zentrum im Nachgang einen Ausstellungskatalog produziert. Marc Haug, Geschäftsführer vom Münchner Umwelt-Zentrum im ÖBZ und Herausgeber des Katalogs: „Wir freuen uns, dass wir Edith und Robert Bernhard kennen lernen und ihre Ausstellung über die Getreidevielfalt bei uns zeigen durften. Die Verbreitung ihrer Botschaften ist uns ein Anliegen! Vielleicht tragen wir mit diesem Katalog dazu bei.“
Der Ausstellungskatalog „Ein Korn für die Welt“ ist gegen eine Schutzgebühr von 18 Euro im ÖBZ erhältlich.
www.oebz.de

muz04 – Themenheft Stadt braucht Land

Anlässlich des Jahresschwerpunkts „Stadt braucht Land“ des Münchner Umwelt-Zentrums e.V. (MUZ) im Ökologischen Bildungszentrum München ist eine neue Ausgabe des muz-Magazins entstanden. Das Thema „Stadt braucht Land“ zog sich wie ein roter Faden durch eine ganze Reihe der Projekte und Aktivitäten des MUZ: Im Frühsommer besuchte Marc Haug die Nachhaltigkeitsinitiative Wuhan Natur in der chinesische Provinzhauptstadt Wuhan und erhielt spannende Einblicke, wie es dort gelingt, in Eigeninitiative biologisch erzeugte Lebensmittel für eine gesunde Ernährung in der Stadt zu organisieren. Unter das Motto „Stadt braucht Land“ stand auch der ÖBZ-Aktionstag im vergangenen Sommer – Grund für eine ganze Strecke im Heft zu diesem Thema. Im Herbst schließlich war das ÖBZ Tagungsort für ein transnationales Trainingsseminar mit Teilnehmenden aus verschiedenen Balkanländern statt. Während der intensiven Tage wurden konkrete Umsetzungsideen für partizipatorisch angelegte Urban Gardening-Projekte entwickelt. Die Gartenprojekte am ÖBZ konnten den Osteuropäischen Gästen gute Impulse geben. Und nicht zuletzt vor dem Hintergrund des bevorstehenden Saatgut-Festivals am 25. Februar 2018 im ÖBZ spielte auch die Biologische Vielfalt in dem Heft eine große Rolle.
Auf 32 Seiten stellt das „muz“ aktuelle Projekte vor, berichtet über Veranstaltungen und versucht, etwas von der inspirierenden Atmosphähre des Ökologischen Bildungszentrums zu vermitteln.

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muz03 – Themenheft Es summt

Das Sommerheft des muz-Magazins, das muz03, widmet sich den Bienen. Denn: Ob Wild- oder Honigbiene – rund ums ÖBZ summt es gewaltig. Das verspricht nicht nur der Titel dieses Hefts. Spazieren Sie einfach mal durch unsere Gärten. Sie werden sich am Summen der Bienen erfreuen, genauso wie am Anblick der vielen Blüten, die ihnen als Futter dienen. Für die Vielfalt und den Artenreichtum in unseren Gärten sorgen die ehrenamtlichen Gärtnerinnen und Gärtner unserer Gartenprojekte. Der Arbeitskreis Wildgarten, der sich letztes Jahr aus der Gruppe des Experimentiergartens heraus bildete, ist für seine beispielhaften, ökologisch ausgerichteten Aktivitäten sogar mit dem ersten Preis des bundesweiten Pflanzwettbewerbs „Wir tun was für Bienen“ ausgezeichnet worden. Gratulation!

Dank der Pflanzenvielfalt können wir die vielen Bestäuber-Insekten beobachten, wie sie von Blüte zu Blüte fliegen und fleißig Pollen und Nektar einsammeln. Das „Insektenhotel“ als Nisthilfe für Wildbienen ist runderneuert worden. Und die Honigbienen am Ökologischen Bildungszentrum produzieren ab diesem Jahr sogar „Bio“-Honig, denn die Imkergruppe des Münchner Umwelt-Zentrums hat ihre Bienenhaltung erfolgreich öko-zertifizieren lassen.

Wann es mit dem Summen im Jahr richtig beginnt, entscheidet nicht zuletzt das Wetter. Dem Wetter ist in diesem Heft ein eigener Platz eingeräumt. Seit einem guten Jahr zeichnet das ÖBZ mit einer eigenen Wetterstation Wetterdaten auf. Wetter zu beobachten fasziniert einfach jede und jeden. Der eine schwört auf die Wetterprognose seiner Smartphone-App. Die andere begutachtet den Himmel. Wieder andere orientieren sich an Bauernregeln. Selbst damit liegt man nicht unbedingt falsch. So konnte man neulich in der Süddeutschen Zeitung lesen, dass die Siebenschläfer-Regel, wonach das Wetter am Siebenschläfer-Tag (den 27. Juni) für die Wetterlage der nächsten sieben Wochen prägend sein soll, für Bayern mit hoher Wahrscheinlichkeit zuträfe. Wir werden sehen, ob das auch für diesen Sommer gilt!

Die Beschäftigung mit dem Wetter bildet einen wichtigen Aspekt des aktuellen ÖBZ-Jahresschwerpunkts, der sich mit Stadt-Land-Beziehungen befasst. Gerade an heißen Sommertagen wird uns wieder bewusst, wie sehr unser Stadtklima auf die erfrischende Luft des Umlands angewiesen ist und wie notwendig freigehaltene grüne Flächen in der Stadt sind. Daher richtet das ÖBZ einen Foto- und Video-Wettbewerb zum Münchner Wetter aus. Gesucht werden eindrucksvolle Wolkenformationen, Videos mit prasselndem Starkregen, Blitz und Donner, bizarre Eisblumenbilder oder Fotos mit buntem Regenbogen.

Auf 32 Seiten stellt das „muz“ aktuelle Projekte vor, berichtet über Veranstaltungen und versucht, etwas von der inspirierenden Atmosphähre des Ökologischen Bildungszentrums zu vermitteln.

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Poetische Begegnung unter Hirschen

Er war eine der großen Festivalüberraschungen der 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin: Der Film „On Body and Soul“ der ungarischen Regisseurin Ildikó Enyedi, die auch das Drehbuch schrieb.

Eine geglückte Premiere am ersten Berlinale-Freitag im Berlinale Palast. Eine Woche später hält die Regisseurin den Goldenen Bären in den Händen. Die Filmkritik bespricht den Film zunächst eher verhalten. Vielleicht weil sie erst noch die weiteren Wettbewerbsbeiträge abwarten möchte, bevor sie sich ein Urteil über die doch recht ungewöhnliche Erzählung traut.
Ein Schlachthaus in Budapest wird zum Schauplatz einer seltsam schönen Liebesgeschichte, heißt es im Ankündigungstext. Ganz anders beginnt der Film. Erhaben streift ein Hirsch im Wald umher. Leicht liegt der Dunst der Dämmerung in der Luft. Was es mit diesen traumhaften Bildern auf sich hat, kann man als Zuschauer zunächst nicht ahnen. Die Hirsche sind mehr, als nur die Metapher für die Seelenverwandtschaft der beiden Protagonisten. Sie ist ein hübscher, zarter und durchaus auch humorvoller Erzählfaden, der die Liebesgeschichte verwebt. Da ist zum einen die junge, menschenscheue Mária (Alexandra Borbély), die ihre Arbeitsstelle im Budapester Schlachthof antritt. Ihre autistischen Züge qualifizieren sie geradezu als Qualitätsprüferin, die stets verbissen alle Vorschriften beachtet. Während dem Zuschauer die Leinwand füllenden Aufnahmen blutig aufgespießter Rinderhälften jenen unangenehmen Gefühlscocktail wachrufen und seinen Entschluss zum Vegetarier konvertiert zu sein, unverrückbar bestätigt, lässt Mária jegliche Emotionen vermissen. Für sie zählen nur Zahlen und Fakten. Jedes Gramm Fett zu viel wird mit Punktabzug bestraft. Emotionen muss Mária im echten Leben erst lernen. Gefühle finden sich in ihren Träumen wieder. Sehnsucht nach Beziehung, nach Vertrauen, nach Zärtlichkeit. Endre (Géza Morcsányi), ihr Vorgesetzter, ist ebenfalls eine zurückhaltende Person. Er beobachtet seine neue Mitarbeiterin und, anders als die anderen Kollegen, die sie ob ihrer Merkwürdigkeiten meiden, sucht er ihren Kontakt. Behutsam erzählt Ildikó Enyedi die Geschichte der zaghaften Annäherung der beiden verschlossenen Menschen. Durch einen Zufall erkennen die beiden, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes Seelenverwandte sind. Beide träumen nämlich im gleichen Traum. Sie träumen davon, als Hirsch unterwegs zu sein. In jeder Traumgeschichte, die sie Tag für Tag gegenseitig erzählen und sie so von ihrer magischen, tiefen Seelenverwandtschaft erfahren, streifen sie suchend im Wald umher. Sie kommen sich näher und näher, bis sie an einem plätscherndem Bach aufeinander treffen. Ganz leicht berühren sich ihre warmen Nüstern. Man kann sich kaum eine zärtlichere Metapher ihrer Sehnsucht vorstellen.
Es ist diese Poesie, die den „On Body and Soul“ zu einem starken Film macht. Ildikó Enyedi ist ein famoses Drehbuch gelungen, das tief in die Seele zweier Menschen blicken lässt, deren Leben sie schmerzhaft hat lernen lassen, Gefühle nicht zuzulassen. Und die sich dennoch (oder gerade deswegen) auf den Weg machen zu erfahren, wie es sich anfühlt, wenn man sich auf einen anderen Menschen einlässt. Eine seltsam zärtliche Liebesgeschichte, die den Goldenen Bären verdient hat.mh

Testről és lélekről / On Body and Soul, Regie: Ildikó Enyedi (2017)

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